Patricia Lambertus und Myriam Thyes erstellen Installationen, bei denen sie auf unterschiedliche Medien zurückgreifen. Die Videoinstallationen von Thyes werden als Ein- Kanal-Projektion oder als synchronisierte Mehrfach-Projektion gezeigt. Darüber hinaus fertigt die Künstlerin Fotoserien an, die sie entweder als auf Aludibond montierte Abzüge präsentiert oder die sie auf Backlight-Folie ausbelichtet, um sie in Leuchtkästen zuzeigen. Lambertus erstellt raumgreifende Materialcollagen, bei denen sie hauptsächlich auf den Werkstoff Tapete zurückgreift. Es handelt sich sowohl um aktuelle als auch um historische Tapeten, außerdem konzipiert sie eigene Wandbekleidungen. Darin reagiert sie zum Teil auf ortsspezifische Gegebenheiten, wobei sie reale Elemente mit Aufnahmen kombiniert, die sie den Massenmedien entnimmt. Das Camouflagemuster von Soldaten taucht in ihren Tapeten genauso auf wie eine Gasmaske auf einem die Installation ergänzenden Objekt. Auch sie erstellt Serien von Einzelbildern, zum Beispiel Zeichnungen auf Tapete oder Collagen auf/hinter Acrylglas.
Während ihres noch bis Dezember laufenden Stipendiums im Künstlerhaus Schloss Balmoral hat Lambertus zum Begriff Gewalt recherchiert und sich dabei auch mit dem Thema der Strandung von Flüchtlingen an sogenannten Superstränden beschäftigt. Dieser neue Strang ihrer Arbeit lässt sich mit Werken von Myriam Thyes verbinden, von der bereits Arbeiten zu diesem Thema mit dem Fokus auf Malta vorliegen.
Zum einen die tragischen Schicksale, die sich vor Lampedusa in den letzten Jahren immer wieder auf hoher See ereignen, sowohl zum anderen die aktuelle Entwicklung, dass Malta reichen Interessenten für 650.000 € den Erwerb der Staatsbürgerschaft anbietet, um Geld in den eigenen Haushalt zu spülen, stellen die inhaltliche Matrix dar, vor der dieses Ausstellungsprojekt realisiert werden soll. Haushalten heißt in Bezug auf das Projekt, von Umständen zu erzählen, die aus unserer sicheren Distanz über ein schwer begreifbares Maß an alltaglichem Elend hinaus gehen. Haushalten meint in dieser Hinsicht ebenfalls, über das Thema der gesellschaftspolitischen Verantwortung nachzudenken. Wie kann und soll Europa, unser Zuhause, mit Problemen solchen Ausmaßes umgehen?
Der Titel der Ausstellung greift den Fachterminus Rapport, der das wiederkehrende Muster einer Tapete bezeichnet, auf und spielt darüber hinaus auf den sogenannten Flüchtlingsreport an, der vom UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) herausgegeben wird.
Patricia Lambertus und Myriam Thyes erstellen Installationen, bei denen sie auf unterschiedliche Medien zurückgreifen. Die Videoinstallationen von Thyes werden als Ein- Kanal-Projektion oder als synchronisierte Mehrfach-Projektion gezeigt. Darüber hinaus fertigt die Künstlerin Fotoserien an, die sie entweder als auf Aludibond montierte Abzüge präsentiert oder die sie auf Backlight-Folie ausbelichtet, um sie in Leuchtkästen zuzeigen. Lambertus erstellt raumgreifende Materialcollagen, bei denen sie hauptsächlich auf den Werkstoff Tapete zurückgreift. Es handelt sich sowohl um aktuelle als auch um historische Tapeten, außerdem konzipiert sie eigene Wandbekleidungen. Darin reagiert sie zum Teil auf ortsspezifische Gegebenheiten, wobei sie reale Elemente mit Aufnahmen kombiniert, die sie den Massenmedien entnimmt. Das Camouflagemuster von Soldaten taucht in ihren Tapeten genauso auf wie eine Gasmaske auf einem die Installation ergänzenden Objekt. Auch sie erstellt Serien von Einzelbildern, zum Beispiel Zeichnungen auf Tapete oder Collagen auf/hinter Acrylglas.
Während ihres noch bis Dezember laufenden Stipendiums im Künstlerhaus Schloss Balmoral hat Lambertus zum Begriff Gewalt recherchiert und sich dabei auch mit dem Thema der Strandung von Flüchtlingen an sogenannten Superstränden beschäftigt. Dieser neue Strang ihrer Arbeit lässt sich mit Werken von Myriam Thyes verbinden, von der bereits Arbeiten zu diesem Thema mit dem Fokus auf Malta vorliegen.
Zum einen die tragischen Schicksale, die sich vor Lampedusa in den letzten Jahren immer wieder auf hoher See ereignen, sowohl zum anderen die aktuelle Entwicklung, dass Malta reichen Interessenten für 650.000 € den Erwerb der Staatsbürgerschaft anbietet, um Geld in den eigenen Haushalt zu spülen, stellen die inhaltliche Matrix dar, vor der dieses Ausstellungsprojekt realisiert werden soll. Haushalten heißt in Bezug auf das Projekt, von Umständen zu erzählen, die aus unserer sicheren Distanz über ein schwer begreifbares Maß an alltaglichem Elend hinaus gehen. Haushalten meint in dieser Hinsicht ebenfalls, über das Thema der gesellschaftspolitischen Verantwortung nachzudenken. Wie kann und soll Europa, unser Zuhause, mit Problemen solchen Ausmaßes umgehen?
Der Titel der Ausstellung greift den Fachterminus Rapport, der das wiederkehrende Muster einer Tapete bezeichnet, auf und spielt darüber hinaus auf den sogenannten Flüchtlingsreport an, der vom UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) herausgegeben wird.