In seinen fotografischen Arbeiten beschäftigt sich Rainer Zerback (*1958) seit über dreißig Jahren intensiv mit dem Thema Zivilisation. Der Titel seiner Soloschau Recent Topographics nimmt Bezug auf die amerikanische Landschaftsfotografie der »New Topographics«, die in den 1960er Jahren entstand und sich bewusst gegen die traditio-nelle romantisierende Landschaftsfotografie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wandte. Sie richtete den Blick auf Landschaften, die aufgrund ihrer Banalität bis dahin keine fotografische Beachtung gefunden hatten, etwa Agrarlandschaften, Vorstadtsiedlungen oder Industrieanlagen. Rainer Zerback rückt mit der Ausstellung Recent Topographics dagegen wieder die sehenswerte, schöne oder sogar spektakuläre Landschaft in den Mittelpunkt. Allerdings zeigen sich diese Naturlandschaften nicht unberührt von der menschlichen Zivilisation, sei es durch – manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbare – Relikte des Menschen, sei es durch die massive Anwesenheit des Menschen selbst.
In seiner Serie »Contemplationes« zeigt uns Rainer Zerback eine menschenleere Welt – in stillen, hitzeflirrenden Bildern ohne apokalyptisches Getöse. Durch die gezielte Bildbearbeitung rücken einzelne alltägliche Gegenstände in den Fokus. Uns begegnen nur noch Spuren menschlicher Zivilisation: Autos, Strommasten, Klettergerüste, Behausungen aller Art. Was im ersten Moment den Eindruck friedlicher Abgeschiedenheit erweckt, wirkt auf den zweiten Blick irritierend und beunruhigend. Es scheint, als seien die Menschen vor kurzem noch da gewesen.
Die zweite Serie zeigt »Places of Interest«. Der Begriff stammt aus Reiseführern und bezeichnet ganz allgemein Orte, die einen Besuch wert sind. Konkret handelt es sich um Orte, die sich durch ihre historische oder kulturelle Bedeutung oder durch ihre landschaftliche Schönheit auszeichnen und die gerade deshalb besonders viele Besucher anziehen. Wir sehen Menschen ameisengleich durch spektakuläre Landschaften oder über urbane Plätze wuseln.
Rainer Zerback präsentiert uns in der Gegenüberstellung dieser beiden Serien gleichsam eine Archäologie des Anthropozäns, als würden wir aus einer zukünftigen »Welt ohne uns« zurückblicken.
In seinen fotografischen Arbeiten beschäftigt sich Rainer Zerback (*1958) seit über dreißig Jahren intensiv mit dem Thema Zivilisation. Der Titel seiner Soloschau Recent Topographics nimmt Bezug auf die amerikanische Landschaftsfotografie der »New Topographics«, die in den 1960er Jahren entstand und sich bewusst gegen die traditio-nelle romantisierende Landschaftsfotografie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wandte. Sie richtete den Blick auf Landschaften, die aufgrund ihrer Banalität bis dahin keine fotografische Beachtung gefunden hatten, etwa Agrarlandschaften, Vorstadtsiedlungen oder Industrieanlagen. Rainer Zerback rückt mit der Ausstellung Recent Topographics dagegen wieder die sehenswerte, schöne oder sogar spektakuläre Landschaft in den Mittelpunkt. Allerdings zeigen sich diese Naturlandschaften nicht unberührt von der menschlichen Zivilisation, sei es durch – manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbare – Relikte des Menschen, sei es durch die massive Anwesenheit des Menschen selbst.
In seiner Serie »Contemplationes« zeigt uns Rainer Zerback eine menschenleere Welt – in stillen, hitzeflirrenden Bildern ohne apokalyptisches Getöse. Durch die gezielte Bildbearbeitung rücken einzelne alltägliche Gegenstände in den Fokus. Uns begegnen nur noch Spuren menschlicher Zivilisation: Autos, Strommasten, Klettergerüste, Behausungen aller Art. Was im ersten Moment den Eindruck friedlicher Abgeschiedenheit erweckt, wirkt auf den zweiten Blick irritierend und beunruhigend. Es scheint, als seien die Menschen vor kurzem noch da gewesen.
Die zweite Serie zeigt »Places of Interest«. Der Begriff stammt aus Reiseführern und bezeichnet ganz allgemein Orte, die einen Besuch wert sind. Konkret handelt es sich um Orte, die sich durch ihre historische oder kulturelle Bedeutung oder durch ihre landschaftliche Schönheit auszeichnen und die gerade deshalb besonders viele Besucher anziehen. Wir sehen Menschen ameisengleich durch spektakuläre Landschaften oder über urbane Plätze wuseln.
Rainer Zerback präsentiert uns in der Gegenüberstellung dieser beiden Serien gleichsam eine Archäologie des Anthropozäns, als würden wir aus einer zukünftigen »Welt ohne uns« zurückblicken.